Liebe Besucherin, lieber Besucher,

die Halle, in der Sie sich bewegen werden (im wahrsten Sinne des Wortes), gehörte früher zu einem Baumschulbetrieb. Sie war notwendig, um auch bei frostigem und regnerischem Wetter im Trockenen arbeiten zu können. Vor allem diente sie dazu, im Winter – also in der Pflanzzeit – die Obstbäume, Beerensträucher, Koniferen, Blütensträucher, Rosen usw. in Stroh zu verpacken und so für den Versand mit der Bahn vorzubereiten. Deshalb hieß die Halle bei den früheren Besitzern auch „Packraum“. An diesen Raum schloss sich auf der dem Wohnhaus gegenüberliegenden Seite ein Pferde- und Schweinestall an.

Halle der alten Pflanzschule
3D-Panorama-Aufnahme der Halle, fotografiert von Karl Jotter

Im Sommer standen in der Halle Sortiermaschinen für die geernteten Pfirsiche und Äpfel, die über den Großmarkt verkauft wurden. Denn neben der Baumschule wurde auch Obstbau betrieben. Gelegentlich hat man auch Gemüse (nicht nur für den Eigenbedarf) und Getreide (dieses allerdings nur für die Gärtnerfamilie und ihre im Haus wohnenden Mitarbeiter) angebaut. Der geerntete Hafer, war für die Pferde bestimmt.

Halle der alten Pflanzschule

Im ursprünglichen Plan des Spätjugendstil-Hauses Lilienthalstraße 5 war die Halle gar nicht vorgesehen. Aber sie war notwendig. Denn der Erbauer des Hauses, Heinrich Zipp (1880 – 1948), war Baumschuler und wollte hier seinen Beruf ausüben. Deshalb wurde der Plan geändert und die Halle an das Wohnhaus angeschlossen.

Gebaut wurden Haus und Halle im Jahr 1911, fünf Jahre nach der Gründung des Betriebs. Im Lauf der Jahre wurde Gelände um Haus und Halle herum erworben, insgesamt etwa sechs Hektar. Die kurzen Wege vom Haus zu den Feldern waren wirtschaftlich sinnvoll.

Alten Pflanzschule - Außenansicht

Über der Halle konnte Stroh und Heu gelagert werden, auch gab es dort eine Kammer für das geerntete Getreide.

Eingangsbereich - Halle der alten Pflanzschule

Sie können davon ausgehen, dass in der Halle zu der Zeit, als sie landwirtschaftlich genutzt war, mancher Schweißtropfen vergossen wurde. Sie sind also nicht die oder der Erste, die oder der sich hier schwitzend müht. Aber Sie tun es freiwillig aus Spaß an der Bewegung, aus Freude am Tanzen, aus künstlerischem Interesse oder auch ganz einfach für Ihre Gesundheit.
(HHZ)